Leistungskurs Geschichte - Exkursion nach Hamburg

Nachdem im Leistungskurs Geschichte des 13. Jahrgangs die Geschichte der Weimarer Republik von ihrer Gründung bis zu ihrem Ende, behandelt wurde, begaben sich alle drei Leistungskurse im Zuge der Frage, wie und was in einer Ausstellung o.ä. ausgestellt werden könnte, nach Hamburg in das „Museum für Hamburgische Geschichte“.

Zu Beginn des Rundganges erfährt der Museumsbesucher mehr über die letzten Tage vor dem Ende des Ersten Weltkrieges in Form von Zeitungsartikeln und Plakaten aus der damaligen Zeit. Sie dienen als Informationsquelle für die Bevölkerung Hamburgs und möchten die Bevölkerung dazu animieren, Felle und Lebensmittel an die Frontsoldaten zu spenden und den Einheimischen bewusst machen, die Deutschen seien das kultivierte Volk, das sich nur verteidige.

Ein weiterer Abschnitt des Museums beschäftigt sich mit dem demokratischen System, welches nach der Revolution 1918/19 entstand. So kann man unter anderem auf Monitoren mit Touch-Funktion sich das Wahlprogramm der Parteien anschauen, welche man in Hamburg wählen konnte. Auch gibt es mehrere grafische Darstellungen, die es dem Besucher ermöglichen, das Wahlsystem vor und nach der Revolution 1918/19 besser nachvollziehen zu können. Am Ende der Ausstellung gibt es des Weiteren eine Wand, die mit den verschiedensten Kärtchen geschmückt sind, die von Besuchern an eben diese angehängt wurden. Besucher können ihre persönliche Meinung zu Fragen wie, ob Gewalt in einer Revolution erlaubt sei, abgeben und auch zur Frage der Ausstellung, ob die Revolution 1918/19 eine Revolution war, Stellung beziehen.

Bei dieser Ausstellung lag der Fokus auf der Geschichte Hamburgs vor, während und nach der Revolution. Dabei wird besonders darauf geachtet, viele zeitgenössische Fotografien und andere Gegenstände aus der damaligen Zeit zu benutzen, wodurch der Besucher eine bessere Vorstellung von den Jahren 1918/19 erhält. Jedoch wird das Thema Frauenwahlrecht nicht gründlich genug thematisiert, wenn man bedenkt, dass das Frauenwahlrecht in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiert. Im Gegensatz zu dem Museum in Berlin, welches der Leistungskurs besucht hatte, muss man anmerken, dass die Ausstellung in Hamburg die ganze Stadt – und nicht nur einen Stadtteil – im Fokus hatte. So kann man abschließend sagen, dass die Ausstellung im „Museum für Hamburgische Geschichte“ eine gute Möglichkeit bietet, sich mit den Folgen der Revolution an einem Fallbeispiel zu verdeutlichen, jedoch nicht ausreicht, um sich ein allumfassendes Wissen über die Revolution anzueignen.

Ich empfand die Ausstellung von der Gestaltung her als gelungen, da es nicht nur das langweilige und dauerhafte lesen von Informationsmaterial war sondern auch mit hören und fühlen der einzelnen Gegenstände verknüpft wurde. Ebenfalls war die sprachliche Ausführung der einzelnen Texte nicht schwer formuliert.

Nichtsdestotrotz fand ich die Ausstellung zu einseitig, da sie nur gezeigt und dargestellt hat, wie positiv das Ganze für Hamburg verlief und nicht, welche „Nebenwirkung“ beziehungsweise welche tiefen Spuren die Ereignisse in Hamburg hinterließen. Des Weiteren wurde in der Ausstellung nur über Hamburg selbst dokumentiert und kein Vergleich zu anderen Städten oder gar Ländern gezogen.
Trotz dessen war es ein gelungener Tag in Hamburg!