Web-Talk zu Anti-Schwarzem Rassismus und Repräsentation

Web-Talk zu Anti-Schwarzem Rassismus und Repräsentation mit der Vize-Präsidentin des schleswig-holsteinischen Landtages Aminata Touré


Am 12. Juni 2020 diskutierte das Oberstufenforum Religion & Politik mit der Vize-Präsidentin des schleswig-holsteinischen Landtages Aminata Touré über Anti-Schwarzen Rassismus und Repräsentation. Sie ist die jüngste und erste afrodeutsche Politikerin, die je in der bundesrepublikanischen Geschichte einem deutschen Landtag vorstand. Sie ist eine von nur sieben Schwarzen Abgeordneten in Deutschland.

Seit dem Mord an George Floyd demonstrieren weltweit Menschen unter dem Motto „Black Lives Matter“ gegen Polizeigewalt und Rassismus. Laut einer Studie der National Academy of Sciences ist Polizeigewalt in den USA mittlerweile eine der häufigsten Todesursachen für junge Afroamerikaner. 1 von 1000 muss statistisch mit einem Tod unter Polizeigewalt rechnen. Doch auch in Deutschland sind Polizeigewalt und Racial Profiling ein Problem, von dem vor allem Schwarze Menschen betroffen sind. Die deutsche Kolonialgeschichte und ihre Spuren in Berlin werden kaum in Lehrplänen berücksichtigt. Die Debatte um das Humboldt-Forum im restaurierten Stadtschloss macht diese Geschichtsvergessenheit aktuell in Berlin besonders deutlich. Menschliche Überreste und Kunstwerke, die unrechtmäßig in der Kolonialzeit erbeutet wurden, sind noch immer nicht an ihre Herkunftsländer zurückgegeben worden oder es gibt keine Forschung darüber, ob sie rechtmäßig erworben wurden. Auch die Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland bleibt in der Regel unerzählt. Alltagsrassismus wird im Zuge der aktuellen medialen Diskussion auch für die deutsche Mehrheitsgesellschaft immer sichtbarer. An der Diskussion beteiligten sich Studierende und Schüler*innen aus ganz Deutschland. Aminata Touré sprach vor allem über Empowerment und Repräsentation und die Möglichkeit sich gesellschaftlich zu engagieren und zu vernetzen, damit Deutschland auch in der Politik zunehmend seine gesellschaftliche Vielfalt widerspiegelt.


Die Veranstaltung wurde von Paul Adumako moderiert und war der abschließende Teil der dreiteiligen Diskussionsreihe „Representation matters“.