Berliner Jazz in der WGS
So wurden fünf Berliner Jazzmusiker zum 13.Juni eingeladen und ein Konzert für alle Interessierten sowie eine Instrumentenvorstellung für die Jahrgangsstufe 1 und 2 realisiert. Beide Veranstaltungen wurden von Schülerinnen und Schülern des Musikkurses moderiert. Angekündigt wurde das Ganze neben Plakaten (gestaltet von Nermina I. und Nader E., 11-3) auch mit einer Werbeaktion, bei der Musik, viele Seifenblasen und noch mehr Flyer auf dem Pausenhof zum Einsatz kamen.
Die geladenen Gäste waren:
• Markus Ehrlich, Saxophon und (Bass-)Klarinette
• Mette Nadja Hansen, Gesang
• Johannes von Ballestrem, Klavier
• Fabian Rösch, Schlagzeug
• Paul Santner, Bass
Für einen würdigen Empfang sorgte der Kurs nebst einem Empfangskomitee am U-Bahnhof auch mit einem gut vorbereiteten Aufführungsraum und Bühnenbereich und mit einem Backstage, in welchem köstliche hausgemachte Speisen bereitstanden.
Nach einer Begrüßung durch die Schulleitung ging es direkt los mit dem Soundcheck – hier zeichnete Simon D. (11-1) verantwortlich, der die Technik voll im Griff hatte. Alle packten mit an, um eine gute Show zu realisieren – und schon kam auch das erste Publikum…
Die Instrumentenvorstellung wurde insgesamt dreimal unter der Leitung von Elena B. (11-1) und Aziz M. (11-2) aufgeführt. Neugierig stellten sie Fragen und boten den Musikern den Raum, ihr Instrument von der besten Seite zu zeigen. Spontan improvisierte Sketche zwischen Moderatoren und Musikern blieben dabei nicht aus.
Auch musikalisch ging es spannend zu. So brachte der Drummer Fabian Rösch die jungen Schülerinnen und Schüler mit sich erhebenden und senkenden Trommelwirbeln zu freudigem Aufschreien und nervösem Glucksen. Eine Überraschung war auch die große Bassklarinette, die Saxophonist Markus Ehrlich mitbrachte, um mit Sängerin Mette Nadja Hansen eine Ballade („Stars fell on Alabama“) darzubieten.
Die Kinder der JüL-Klassen (1./2. Klasse, jahrgangsübergreifend) lauschten gespannt der Vorstellung und beteiligten sich bei jeder Gelegenheit am Geschehen. So folgten auf Fragen der Moderatoren zahlreiche Meldungen, neue Instrumente wurden mit „Ooh“s und „AAh“s gewürdigt und zu klingender Musik im Sitzen getanzt. Anschließend stellten die Kinder viele interessante Fragen, nur eine Klasse verzichtete auf diese Möglichkeit, um sich stattdessen etwas zu wünschen: So geschah es, dass aus vollen Kehlen „Alle meine Entchen“ gesungen wurde – natürlich im Jazz-Stil!
Nach einer Pause im Backstage, wo sich alle Beteiligten endlich in Ruhe mal austauschen und speisen konnten, wurde der Saal wieder verdunkelt und es folgte ein Konzert, eingeleitet von Tang Diep N. (11-2) und anschließend moderiert durch Adam P. (11-1), der keine Gelegenheit ausließ, seine Fragen loszuwerden. Ob er uns etwas von New Orleans berichten kann, fragte er Johannes von Ballestrem, der 2015 eine Forschungsreise dorthin unternommen hatte. Kurzerhand stellte er ein über 100 Jahre altes Jazz-Stück auf dem Klavier vor. Die Musiker berichteten über ihre persönliche Motivation, (Jazz-) Musik zu machen, über Entscheidungen, die sie im Beruf treffen müssen, welche Momente sie in ihrem Musik-Leben am Schönsten fanden, über Geld, künstlerischen Anspruch und Freiheiten. Der Bassist Paul Santner erläuterte dazu, wie freischaffende Musiker hin und wieder zwischen besser und schlechter bezahlten Konzertgelegenheiten und eigenen Wünschen und Vorstellungen abwägen.
Dazwischen gab es Jazz-Stücke in vielfältiger Besetzung und in verschiedenen Stilen, von Stride-Piano bis Bebop, zu hören.
Mit Freude konnte der Kurs am Ende des Tages auf ein erfolgreiches Projekt zurückblicken und Tang Dieps Hoffnung, die er bei der Verabschiedung des Publikums äußerte („Ich hoffe, ihr hattet alle – auch ihr Musiker - einen schönen, erlebnisreichen und bunten Nachmittag!!“) konnte von allen Seiten als erfüllt bezeichnet werden.
Aya Csizmazia, Referendarin im Fach Musik