Exkursion in den Kollwitzkiez

Exkursion in den Kollwitzkiez

Der Geographie Grundkurs der 12. Klasse fuhr am 01.10.2020 in den Bezirk „Prenzlauer Berg“ mit Frau Weißkopf, um das Thema „ Gentrifizierung“ zu bearbeiten. Dabei wurde bewusst der Kollwitzplatz gewählt, da dieser ein gutes Beispiel der Gentrifizierung ist. 

Unter Gentrifizierung versteht man die Aufwertung eines Stadtteils durch dessen Sanierung oder Umbau mit der Folge, dass die dort ansässige Bevölkerung durch wohlhabendere Bevölkerungsschichten verdrängt wird.

Wir haben uns am Kollwitzplatz getroffen und jede Gruppe hat eigene Koordinaten für den Start der Exkursion bekommen. Die Arbeitsaufträge waren per QR-Code an geeignete Orte geklebt. Die Aufgaben, die der QR-Code beinhaltete, musste man mit Hilfe der Laufzettel bearbeiten. Es gab 5 verschiedene Stationen, auf die ich des Weiteren näher eingehen werde. Station 1 stellt die verschiedenen Phasen der Gentrifizierung dar. An einem Diagramm kann man die verschiedenen Bevölkerungsschichten (Pioniere, Verdrängte, Gentrifizierer) ablesen, wann sie in welcher Phase der Gentrifizierung verdrängt wurden durch hinzuziehende einkommensstärkere Bevölkerungsschichten. In der zweiten Station geht es um die bauliche Aufwertung. Wir wurden zu einem neu sanierten Wohngebäude geführt, bei dem im Vergleich zu einem älteren Foto (vor der Sanierung), die Unterschiede von damals und heute deutlich erkennbar waren. Was auffällt ist, dass das Gebäude grundsaniert wurde und dass sogar die Balkone entfernt wurden. Anschließend haben wir den gegenwärtigen Immobilienmarkt untersucht und festgestellt, dass durch die Sanierungen die Mietpreise stark gestiegen sind. Die dritte Station umfasst die soziale Aufwertung. Zu beobachten war, dass viele junge Leute (Studenten) und Familien (besonders Frauen und Männer mit Kinderwägen) im Kiez waren. Personengruppen, wie Dinks (double income, no kids), Lohas (lifestyle of health and sustainability) und Yuppies (Young-urban professional) sind am Prenzlauer Berg vermehrt zu sehen. Die vierte Station handelt von der symbolischen Aufwertung, bei der wir zur Kulturbrauerei gelaufen sind. Wir haben mehrere Personen interviewt mit der Frage: “Was ist Prenzlauer Berg für dich?” Und haben Antworten erhalten, wie; “teuer”, “sauber”, “Heimat”, “Nur noch ein Grund, um zum Arzt zu gehen”. Im Vergleich zu früher ist der Prenzlauer Berg nun sauber, modern und facettenreich, wodurch mehr Aufmerksamkeit auf den Kiez gezogen wurde und er ein beliebter Wohnort wurde. In der fünften und letzten Station geht es um die funktionale Aufwertung, bei der zum Vergleich zu großen Einkaufsstraßen, vermehrt Einzelhandel betrieben wird. Aufgrund der Erkenntnisse, kann man sagen, das sich der Prenzlauer Berg in der 4.-5. Phase der Gentrifizierung befindet, weil sich die Gentrifizierer etabliert haben und die  

Ein Gegenbeispiel der Gentrifizierung befindet sich in der Kastanienallee 86, auch genannt das „Tuntenhaus“, welches ursprünglich ein Wohnprojekt von Homo - und Transsexuellen gewesen ist. Die Bewohner wehrten sich gegen die Grundsanierung des Hauses, um einer Mieterhöhung und Verdrängung entgegenzuwirken. Sie waren durch Demonstrationen und Mietvertragsverhandlungen erfolgreich. Dadurch konnten sie im Haus wohnen bleiben. Ein Nachteil ist jedoch, dass es brüchig und heruntergekommen aussieht.

Geografie-Grundkurs 12. Jg.